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Meschuggene Mischpoke in Gescher am 09.11.2025
Meschuggene Mischpoke in Gescher am 09.11.2025

Bürgerstiftung fördert Konzert des Arbeitskreises Riga zum 9. November

Um an das Leid zu erinnern, das den Juden von deutschem Boden aus zugefügt wurde, hat sich der Arbeitskreis Riga der Stadt Gescher in den vergangenen Jahren vor allem den Spuren jüdischen Lebens in der Stadt – zum Beispiel in der Kanne oder auch der alten Polizeistation – gewidmet. In diesem Jahr verfolgen die zwölf Ehrenamtlichen einen neuen Ansatz der Erinnerungskultur. „Denn jüdisches Leben macht viel mehr aus als nur das bittere Ende“, sagt Arbeitskreis-Sprecher Hubert Effkemann.

„Meschuggene Mischpoke“ in der Aula der Hand-in-Hand-Schule zu Gast

Darum ist am Sonntag (9. 11.) die Musikgruppe „Meschuggene Mischpoke“ in der Aula der Hand-in-Hand-Schule zu Gast, um dem Publikum mit ihrer Klezmer-Musik die jüdische Musikkultur näherzubringen. „Meschuggene Mischpoke“ bedeutet verrückte Bande oder auch auf – auf ostwestfälisch – „puckelige Verwandtschaft“.  Die Gruppe tritt mit traditionellen Klezmer-Stücken wie „Bej mir bistu schejn“ oder „Tsen brider“, aber auch mit Eigenkompositionen und Bearbeitungen moderner Klezmer-Stücke.

Klezmer ist eine traditionelle ostjüdische Volksmusik, die hauptsächlich instrumentale, oft melancholisch-freudige Musik umfasst und ursprünglich bei Festen wie Hochzeiten gespielt wurde. Der Name stammt von den hebräischen Wörtern „klei zemer“ (Liedgefäß oder Instrument des Gesangs) ab und die Musik wurde über Jahrhunderte mündlich weitergegeben. Typische Instrumente sind Geige, Akkordeon und Klarinette, wobei moderne Varianten auch Elemente aus Jazz und anderen Musikrichtungen aufgreifen.

Franz-Josef Menker hatte die siebenköpfige Gruppe in Paderborn kennengelernt und den Kontakt vermittelt. Mit vielen Eigenkompositionen und einem vielfältigen Instrumenten-Repertoire werden sie jiddisches Liedgut zum Besten geben.

„Das Schöne ist, dass sie nicht nur zur Musikrichtung, sondern auch zu den Inhalten der Lieder etwas sagen werden“,

erzählt Effkemann.

„Dabei wird ein gutes Verständnis dieses reichen jüdischen Kulturschatzes vermittelt, der nicht immer nur tief-traurig ist“, sagt der Arbeitskreis-Sprecher. Er ist überzeugt, dass sich ein Besuch des kostenlosen Konzerts schon wegen der musikalischen Darbietung lohnt. Die Klezmer-Musik habe in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Renaissance erfahren und sei aus der religiösen Sparte herausgetreten, so Effkemann. Große Komponisten wie George Gershwin hätten ihre Werke an diese Musikrichtung angelehnt.

Schüler der Gesamtschule putzen die Stolpersteine

„Im Anschluss werden wir dann gemeinsam zur Elionore-Stein-Straße gehen und am Mahnmal Blumen niederlegen und Kerzen entzünden“, sagt Effkemann. Dort werde es dann auch einen kleinen Wortbeitrag geben. Im Vorfeld der Veranstaltung würden Schüler der Gesamtschule Gescher wieder die Stolpersteine in der Stadt putzen, die ebenfalls auf Initiative des Arbeitskreises Riga seinerzeit verlegt wurden.

Mischuggene Mischpoke live
Mischuggene Mischpoke live: Dieses Bild wurde während des Konzertes aufgenommen und diesem Artikel nachträglich hinzugefügt.

Das kostenfreie Konzert beginnt um 17 Uhr in der Aula der Hand-in-Hand-Schule an der Armlandstraße 18 und wird aus Zuwendungen der Bürgerstiftung Gescher, der Kulturstiftung der Stadt und Eigenmitteln des Arbeitskreises Riga finanziert.

Einlass ist ab 16.30 Uhr.

 

 

 

 

 

Florian Schütte / AZ Gescher

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