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Pollmann und Schnieder von der Bürgerstiftung Gescher
Die Vorsitzenden der Bürgerstiftung Gescher im Gespräch mit der Gescherer Zeitung (c/o JS, Gescherer Zeitung)

„Für Gescher das Beste erreichen“

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Bürgerstiftung hat seit 2015 schon mehr als 50 Einzelprojekte unterstützt

Seit 2015 gibt es die Bürgerstiftung in der Glockenstadt Gescher und hat seitdem mehr als 50 Einzelprojekte finanziell unterstützt. Martin Pollmann (60) und Inge Schnieder (59) bilden das neue Führungsduo der Stiftung und blicken im Gespräch mit Redakteur Jürgen Schroer von der Gescherer Zeitung auf das Erreichte und künftige Vorhaben.

Sie bilden zusammen das neue Führungsduo der Bürgerstiftung Gescher. Warum ein Duo?

Pollmann: So können wir die Aufgaben auf zwei Schultern verteilen, was eine erhebliche Erleichterung bedeutet. In der Praxis läuft das so, dass Post und Mails bei mir ankommen und gesichtet werden. Inge und ich halten engen Kontakt und bewerten dann die Aufgaben. Alles andere wird in den monatlichen Vorstandssitzungen besprochen.

Was motiviert Sie, sich in der Bürgerstiftung ehrenamtlich zu engagieren?

Schnieder: Ich habe mich immer schon ehrenamtlich engagiert und möchte für Gescher das Beste erreichen. Da ist die Bürgerstiftung ein ideales Betätigungsfeld, weil sie sich für alle Gescheraner einsetzt.

Pollmann: Nach jahrzehntelanger Vorstandsarbeit in Sportvereinen und im Karneval reizt mich die neue Aufgabe, weil man hier noch einmal unmittelbar an der Basis tätig sein kann und es mit dem ganzen Spektrum der Gescheraner Bevölkerung zu tun bekommt. Die Gründung der Bürgerstiftung in Gescher war ein Meilenstein und ich möchte dazu beitragen, dass diese Erfolgsgeschichte weitergeht.

Wo steht die Bürgerstiftung heute, gut acht Jahre nach ihrer Gründung?

Schnieder: Die Bürgerstiftung ist ohne Einschränkungen positiv belegt und hat schon viele tolle Projekte realisiert. Beispielhaft möchte ich den Niedrigseilgarten bei Haus Hall, die mehrjährige Narzissen-Aktion, den Kunst-Würfel am Rathaus oder unsere Klassikkonzertreihe nennen. Unser Getränkestand auf dem Feierabendmarkt ist nicht nur als Einnahmequelle wichtig, sondern auch, weil wir hier mit vielen Leuten ins Gespräch kommen. Da kann man gut erklären, was die Bürgerstiftung ausmacht und wie die Dinge funktionieren.

Welche Herausforderungen und Projekte bringt das kommende Jahr?

Schnieder: Wir möchten auf jeden Fall die erfolgreichen Dinge fortsetzen, von der Präsenz auf den Feierabendmärkten bis zum Klassikkonzert im Advent. Generell wollen wir die Bürgerstiftung noch bekannter machen. Uns liegen mehrere interessante Anträge auf Förderung vor, über die der Vorstand noch beraten muss. Und wir freuen uns auf neue Vorschläge für unterstützungswürdige Projekte.

Wie viele Projekte hat die Bürgerstiftung seit 2015 unterstützt? Und mit welcher Spendensumme?

Pollmann: Seit der Gründung 2015 hat die Bürgerstiftung schon über 50 Einzelprojekte unterstützt. Das Fördervolumen ist beachtlich und geht Richtung 100 000 Euro. Üblicherweise legen wir am Jahresanfang ein fünfstelliges Budget für Förderprojekte fest, das wir aber nur dann verausgaben, wenn entsprechende Anträge eingehen. Am Ende reden wir aber immer über Geld, das in unserem Gescher bleibt.

Wie ist die Stiftung finanziell aufgestellt? Sind die Spielräume mit dem Ende der Nullzinsphase größer geworden?

Schnieder: Unser Stiftungskapitel ist werterhaltend angelegt und wird nicht angetastet. Die Mittel für Förderprojekte generieren wir durch Spenden, Zustiftungen und Einnahmen aus Veranstaltungen. Dass jetzt auch wieder Zinserträge hinzukommen, ist natürlich erfreulich.

Was muss man tun, um ein Projekt gefördert zu bekommen?

Pollmann: Da kann ich nur auf unsere Homepage buergerstiftung-gescher.de verweisen. Dort sind Förderrichtlinien und Förderanträge hinterlegt und können heruntergeladen wer- den. In der Praxis hat es sich bewährt, erst einmal eine formlose Anfrage zu stellen, ob ein Vorhaben förderfähig ist. Natürlich stehen die Vorstandsmitglieder auch gerne für telefonische und persönliche Anfragen zur Verfügung. Niemand muss sich scheuen, einen Förderantrag zu stellen – man kann damit nur gewinnen.

Und wer entscheidet, welche Anträge angenommen werden und wie hoch der Zuschuss ausfällt?

Schnieder: Das wird im Vorstand besprochen und geklärt, auch die Förderhöhe. Wir haben ein digitales Postfach, sodass alle Vorstandsmitglieder jederzeit über die vorliegenden An- träge informiert sind. Antragsteller bekommen von uns zeitnah eine Rückmeldung, wie wir mit ihrem Anliegen umgehen.

Verfügt die Bürgerstiftung über genügend Manpower oder benötigen Sie in den Gremien und Projektgruppen weitere Helfer?

Pollmann: Es ist tatsächlich so, dass wir für jede helfende Hand dankbar sind. In Vorstand, Stiftungs- rat und Projektgruppen sind es etwa 40 bis 50 Personen, die sich in der Bürgerstiftung engagieren. Gerade bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen können wir jede Unterstützung gebrauchen. Es muss sich auch niemand verpflichten, ständig etwas zu machen – auch punktuelle Einsätze sind möglich. Wir können nur appellieren, sich als Helfer oder Spender bei un zu engagieren – es geht immer um Gescher und die Menschen hier, das muss man sich einfach bewusst machen.

Was ist aus dem Vereinsnetzwerk geworden, das die Bürgerstiftung angestoßen hat?

Schnieder: Das ist tatsächlich über die Coronazeit etwas eingeschlafen, könnte aber – auch mit Unterstützung der Stadtverwaltung – irgendwann wieder reaktiviert werden. Derzeit besteht noch eine WhatsApp-Gruppe, um aktuelle Infos auszutauschen. Grundsätzlich geht es darum, Akteure in Gescher besser zu vernetzen und sich bei Aktivitäten und Terminen bestmöglich abzustimmen.

Wo steht die Bürgerstiftung in fünf Jahren? Müssen Strukturen oder die inhaltliche Ausrichtung verändert werden?

Pollmann: Ich hoffe, dass die Bürgerstiftung in der Bevölkerung noch bekannter ist und Gescher jedes Jahr etwas besser und schöner machen kann. Das Konstrukt aus Stiftungsrat, Vorstand und Projektgruppen funktioniert hervorragend und ist handlungsfähig, da muss aus heutiger Sicht nichts geändert werden

 

Interview mit Jürgen Schroer, erschienen in der Gescherer Zeitung  vom 29.12.2023, 

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