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Blumen gab es für die Pianistin Naoko Aburaki, die das Publikum in Gescher restlos begeisterte. Mit im Bild: Thomas Rudde,1. Vorsitzender der Bürgerstiftung Gescher, und Xenia Lorenz-Rebers, Kuratorin und Kulturmanagerin der Konzertreihe Prosecco, Kerzenschein und Klassik. Foto: Allgemeine Zeitung (sk)
Blumen gab es für die Pianistin Naoko Aburaki, die das Publikum in Gescher restlos begeisterte. Mit im Bild: Thomas Rudde,1. Vorsitzender der Bürgerstiftung Gescher, und Xenia Lorenz-Rebers, Kuratorin und Kulturmanagerin der Konzertreihe Prosecco, Kerzenschein und Klassik. Foto: Allgemeine Zeitung (sk)

Japanische Pianistin Naoko Aburaki beeindruckte Publikum in Gescher – Zarte Person – starke Expression

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Zum 5. Mal hatte die Bürgerstiftung Gescher zu einem Konzert der Konzertreihe „Prosecco, Kerzenschein und Klassik“, diesmal im Rahmen des Summer OpenAir 2021, eingeladen. Das Team der Bürgerstiftung hatte viel in kurzer Zeit geleistet, denn es regnete in Strömen und die OpenAir-Veranstaltung musste kurzerhand in das Foyer der Gesamtschule verlegt werden. Das Publikum dankte es mit einem vollen Haus.

Thomas Rudde, Vorsitzender der Bürgerstiftung begrüßte das Publikum, darunter auch Kinder, und bedankte sich bei dem Team der Stiftung für den tatkräftigen Einsatz, bei der Stadt Gescher für die Flexibilität und bei der Kuratorin und Kulturmanagerin Xenia Lorenz-Rebers, die die Stiftung seit sechs Jahren ehrenamtlich mit Rat und Tat bei der Wahl der internationalen Künstler begleitet.

Naoko Aburaki kann auf einen beeindruckenden Lebenslauf blicken. Sie erhielt erste und zweite Preise bei zahlreichen Wettbewerben, studierte in Japan und Deutschland an renommierten Musikhochschulen und konzertiert regelmäßig in ganz Europa und Japan als Solistin und mit Orchester. Für das hiesige Konzert wählte sie ein Programm, das einen hohen Kunstgenuss erwarten ließ, den sie voll und ganz erfüllte. Sie begann mit Johann Sebastian Bach „Schafe können sicher weiden“, transkribiert von Petri. So beginnt eines der bekanntesten und schönsten biblischen Gebete und Bach setzte dem guten Hirten mit dieser weltlichen Kantate ein musikalisches Denkmal. „Schafe können sicher weiden, wo ein guter Hirte wacht“, so heißt es. Naoko schaffte es mit diesem Einstieg, dass sich das durch den Regen und durch die coronabedingten Eintrittsformalitäten noch leicht angespannte Publikum vollends entspannen konnte.

Es folgte die Etüde Nr. 1, op. 4 von Karol Szymanowski, einer der wohl bedeutendsten Vertreter der Komponistengruppe „Junges Polen“ um 1900. Man sagt, er zählt zu den Klang-Erotomanen, was die Pianistin hervorragend interpretierte. Mit Frédéric Chopins Etüde Nr. 11, op. 25 und dem Walzer op. 62, Nr. 2 baute Naoko den Spannungsbogen für das darauf folgende Scherzo Nr. 2, op. 31 von Chopin auf, in dem ihre Virtuosität zum Ausdruck kam und das Publikum zu Bravorufen veranlasste.

Nach der Pause ging es weiter mit Schuberts Impromptu Nr. 3 und 4, gefolgt von Debussys Claire de Lune. Dabei zeigte Naoko Aburaki, dass sie nicht nur durch ihre Virtuosität begeistert, sondern auch durch Expressivität. Mit Moszkowski´s Caprice Espagnol, in brillanter Weise vorgetragen, ließ Naoko eine heimliche Vorliebe für spanische und südamerikanische Musik vermuten, sodass das anschließende Stück von Leopold Godowskis „Le Cygne“ dagegen etwas verblasste.

Für den Schluss des Konzertes hatte Naoko Aburaki Chopins ausdrucksstarke Polonaise op. 53 gewählt, was vom Publikum mit anhaltendem Applaus und Bravorufen gedankt wurde. Naoko überraschte das Publikum mit einer außergewöhnlichen Zugabe von Kapustin, die die gesamte Bandbreite ihres Könnens und eine leicht jazzige Seite der zarten Pianistin zeigte.

Quelle: Allgemeine Zeitung 

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