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„Außergewöhnliches geleistet“ – Rainer Nienhaus für jahrzehntelangen Einsatz mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Vieles, was sich in den vergangenen Jahrzehnten in den Bereichen Sport, Politik und Vereinswesen in Gescher entwickelt hat, ist mit seinem Namen verknüpft. Dafür gab es jetzt die verdiente Anerkennung: Rainer Nienhaus wurde vom Bundespräsidenten mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. In einer Feierstunde im Rathaus händigte Landrat Kai Zwicker Orden und Urkunde an den 71-jährigen Gescheraner aus. „Sie haben durch Ihren unermüdlichen Einsatz im sportlichen und kommunalpolitischen Bereich Außergewöhnliches geleistet“, stellte Zwicker fest. Rainer Nienhaus sei damit ein „Vorbild für Bürgerengagement und solidarisches Handeln“.

Verwandte, Nachbarn, Freunde und langjährige Wegbegleiter waren dabei, als Zwicker einen Blick auf den Werdegang des Geehrten warf. 1968 übernahm Rainer Nienhaus die Tischtennisabteilung des FSV Gescher und initiierte einen Neubeginn. Über den Tennissport kam er zur TSG Gescher und realisierte als deren Vorsitzender Tennisanlage und Vereinsheim an der Daimlerstraße. Maßgeblichen Anteil hatte Nienhaus an den in zwei Schritten erfolgten Vereinsfusionen zum SV Gescher, den er von 2013 bis 2018 leitete. In diese Zeit fiel auch der Neubau des Sportzentrums am Ahauser Damm. „Dabei bewältigte er das komplette Management der Vereinsführung mit allen Tätigkeiten, die bei einem Verein mit 1700 Mitgliedern anfallen“, so Zwicker. Das entspreche einem Fulltime-Job von beachtlichen 160 Stunden im Monat. Noch heute schenke Nienhaus, Ehrenvorsitzender des Vereins, dem SV Gescher einen Großteil seiner Zeit.

Auch in der Politik hat Nienhaus mitgemischt. Dem Rat gehörte er von 1994 bis 1999 als Mitglied der FDP-Fraktion an und von 1999 bis 2004 war er sachkundiger Bürger. Schwerpunkt seines Wirkens war die Entwicklung der Wirtschaft und der Sportlandschaft. Dr. Zwicker: „Seine Fachkenntnisse waren im Rat und Sportausschuss sehr geschätzt.“

Bei der Bürgerstiftung Gescher war Nienhaus Gründungsmitglied, wurde 2015 zum stellvertretenden Stiftungsratsvorsitzenden gewählt. Er bringe sich nahezu täglich in die inhaltliche Arbeit ein, engagiere sich in mehreren Projektgruppen und sei bei Veranstaltungen als Organisator und Helfer von der ersten bis zur letzten Minute anwesend und aktiv. „Dabei sind Sie sich für keine Arbeit zu schade und übernehmen auch Putz- und Aufräumarbeiten“, so Zwicker in seiner Laudatio.

Als Hauptschöffe beim Landgericht Münster nahm Nienhaus zwischen 2005 und 2008 an 36 Terminen teil. Außerdem war er über 40 Jahre Kassierer und Vorstandsmitglied der Nachbarschaft Lookamp. Für seinen unermüdlichen Einsatz wurde Nienhaus schon 2017 mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Gescher ausgezeichnet. Er freue sich, so Zwicker, dass der Bundespräsident dieses „langjährige, uneigennützige und hilfreiche Wirken“ mit der Verleihung des Verdienstkreuzes würdige. Nach der Ordens-Überreichung gab es Standing Ovations im Rats-Saal.

Der Geehrte zeigte sich selbst überrascht, was in all den Jahren entstanden sei. Er freue sich über die Auszeichnung und sei auch ein wenig stolz darauf, sagte Nienhaus. Das habe er aber nicht allein geschafft, sondern immer mit der vollen Unterstützung seiner Vereinskollegen. Erfreulich sei, dass das Ehrenamt in den letzten Jahren eine höhere Wertschätzung erfahren habe, auch in Gescher.

Bürgermeisterin Anne Kortüm sprach von einer „verdienten Anerkennung“. Die Gesellschaft sei auf Menschen angewiesen, die ihre eigenen Interessen zurückstellten und sich für das Gemeinwohl einsetzten. Rainer Nienhaus, so die Bürgermeisterin, sei ein „patenter Typ“, bodenständig, beliebt, jederzeit ansprechbar und mit Zugang zu allen Generationen, auch zur Jugend. Er könne aber auch „Poahl halten“, wenn es sein müsse. „Vielen Dank für Deine Arbeit“, sagte Kortüm in Richtung Nienhaus und überreichte eine gravierte Glocke und eine Sonnenblume.

Quelle: AZOnline – Jürgen Schroer

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